Gender Mainstreaming: Ideologie der erlernten Geschlechterrolle
Was sind Ziele und Methoden? Das Ziel greift hoch hinaus: Es will nicht weniger als den neuen Menschen schaffen, und zwar durch die Zerstörung der „traditionellen Geschlechtsrollen“. Schon aus diesem Grunde soll das als Zwangsbegriff verneinte „Geschlecht“ durch „Gender“ ersetzt werden. Und möglichst schon in der Krippenerziehung soll mit der geistigen Geschlechtsumwandlung begonnen werden.

„Gender Mainstreaming" wurde, unbemerkt von der Bevölkerung, in Politik und Gesetzgebung der EU und der Mitgliedsstaaten „implementiert“. „Gender Mainstreaming" hat das Ziel, die „traditionellen Geschlechtsrollen“ in Gesellschaft, Ehe und Familie zu zerstören. Der "neue Mensch" soll geschaffen werden. der keine Geschlechtszugehörigkeit kennt, und selbst über seine „sexuelle Orientierung“ entscheiden soll.

Der Evangeliumdienst will durch Beiträge und Artikel über Ziele und Methoden von „Gender Mainstreaming" informieren. Wir sind davon überzeugt, dass das „Gender Mainstreaming" Modell ein Irrweg ist und katastrophale Folgen für Gesellschaft und Staat bringen wird.

24.07.2016 "Weckruf"-Demo nach dem schrecklichen Blutbad von München abgesagt
von CitizenGO Germany

20.07.2016 Weckruf-Demo gegen Gender-Ideologie und sexuelle Vielfalt am 24. Juli 2016 in München
von CitizenGO Germany

01.09.2015 EU will unseren Schulen Gender-Ideologie aufzwingen
Petition von CitizenGO Germany

15. Juli 14 Neuer Artikel über "Gender Mainstreaming"
Herausgeber: Geistliche Gemeindeerneuerung (GGE), Initiative im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG)

Aus dem Inhalt:
Die Gender Ideologie will durch ein langfristig angelegtes Gender Mainstreaming erreichen, dass ihre neue Geschlechtsordnung eine alle Lebensbereiche bestimmende Gültigkeit erfährt. Es werden Umerziehungsprogramme aufgelegt, die das Ziel haben, unter dem Deckmantel von Gleichberechtigung und Freiheit, einen neuen Menschen in einer neuen Gesellschaft zu schaffen. Gleichzeitig wird das Normalverhalten der Menschen und ihr bisheriges Denken in ein anrüchiges Licht gestellt oder gar kriminalisiert (Homophobie, eheliche Treue, Erziehungsrecht der Eltern, Respekt für Frauen, die sich entscheiden, nicht berufstätig zu sein, solange ihre Kinder klein sind etc.). Menschen, die Mann und Frau als Leitbild einer intakten Ehe, Familie und Gesellschaft herausstellen, werden schnell als intolerante Radikale diffamiert.

Der Spiegel (1/2007) und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (20.6.2006) setzen Gender Mainstreaming mit “Umerziehungsmaßnahmen“ gleich und kritisieren dabei, dass es hier um „Zerstörung von Identitäten“ ginge.

Der Tagesspiegel schreibt im Jahr 2013: „Während die Genderforschung die These vertritt, dass Denken und Verhalten der Geschlechter durch Kulturen festgelegt wurden, sagen Biologen, sie hätten nachgewiesen, dass Kinder schon unmittelbar nach der Geburt geschlechtsspezifische Reaktionen und Interessen hätten, die kulturell noch nicht beeinflusst sein könnten. Der norwegische TV-Bericht trägt den Titel „Gehirnwäsche – das Gleichstellungsparadox“. Biologen halten der Gender-Theorie Untersuchungen entgegen, die das Gegenteil belegen. Der TV-Bericht hatte in Norwegen großen Aufruhr verursacht. In der anschließenden Debatte wurden dem staatlichen Gender-Institut die Mittel gestrichen.“

Diesen Artikel können Sie auf http://www.ggenet.de downloaden.

Im Artikel "Mannsein & Frausein nach dem Herzen Gottes" der "Arche Taube" August 2009 schreibt Pastor Wolfgang Wegert über die Ideologie „Gender Mainstreaming":
Eine lügenhafte Ideologie
Aber zurzeit versucht eine radikal feministische Bewegung diese von Gott gegebene Andersartigkeit (von Mann und Frau) zu zerschlagen. Unter dem Vorwand, die Gleichstellung von Mann und Frau zu fördern, hat sie den englischen Begriff „Gender Mainstreaming" eingeführt. „Gender" heißt auf Deutsch zunächst einmal „Geschlecht". Es ist aber nicht das biologische Organ gemeint, sondern die sogenannte „erlernte Geschlechterrolle". „Gender" drückt also die Vorstellung aus, dass Männer und Frauen sich nur deshalb unterschiedlich verhalten, weil sie von der Gesellschaft dazu erzogen worden sind. Demnach kommt man nicht als Frau oder als Mann auf die Welt, sondern man wird lediglich dazu gemacht. Die Einteilung der Neugeborenen in Jungen und Mädchen sei Willkür und habe gewalthafte Züge. Deshalb sollte man einem Baby seine Geschlechtlichkeit nicht anhand seiner biologischen Merkmale zuweisen und es auch nicht als Junge oder Mädchen erziehen. Denn das würde eine Vorfestlegung und Behinderung für das Kind bedeuten, sich später sexuell frei orientieren zu können.

Im Klartext heißt das, die Gott gegebenen Geschlechterrollen sollen zerstört und stattdessen ein neuer, geschlechtsvariabler Mensch geschaffen werden. Und mit dieser geistigen Geschlechtsumwandlung soll möglichst schon in der Krippenerziehung begonnen werden. Identitätszerrüttung, Bindungsunfähigkeit, Frühsexualisierung, Abtreibungen, Homosexualisierung, Kinderlosigkeit, demographischer Niedergang, soziale Armut sind nur einige wenige Stichworte, die den Flurschaden beschreiben, den eine solche Verirrung hervorbringt. Dennoch folgen unsere Politiker ohne Not der ideologisch verbrämten Idee, Gleichstellungspolitik müsse den geschlechtsneutralen Menschen zum Ziel haben.

Der Gender Mainstreaming-Ideologie zufolge gibt es nicht zwei, sondern fünf Geschlechtsarten, nämlich neben Männern und Frauen auch noch homosexuell empfindende Männer, lesbisch empfindende Frauen und fünftens auch bi- oder transsexuell empfindende Personen.

Dass das in der Tat politisches Programm ist, geht aus einem Kabinettsbeschluss der Bundesregierung vom 23. Juni 1999 hervor, worin die „Gleichstellung von Frauen und Männern als durchgängiges Leitprinzip" anerkannt wird und unter dem Begriff „Gender Mainstreaming" als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe gefördert werden soll.

Gender Mainstreaming – Eine Kulturrevolution
von Gabriele Kuby / Europabrief Nr. 30 (Juni 2008), „Europa für Christus"

Hinter dem Rücken des öffentlichen Bewusstseins ereignet sich derzeit eine Kulturrevolution, die im Begriff ist, die Sozialstruktur der Gesellschaft in ihrem innersten Kern zu verändern. Es geht um die schrittweise Auflösung der Geschlechtsidentität von Mann und Frau, der sexuellen Normen und der sozialen Formen, die sich darauf gründen: Ehe, Familie, Mutterschaft und Vaterschaft. Der Name dieser Kulturrevolution ist Gender Mainstreaming.

Zum Artikel "Gender Mainstreaming – Eine Kulturrevolution"

Blick in Abgründe - 25. November 2006 - F.A.Z. Buchtipp
Aus dem Buch "Gender - Politische Geschlechtsumwandlung" von Zastrow, Volker
Gender - kaum jemand in Deutschland versteht dieses Wort. Dabei soll damit die Republik verändert werden. "Gender Mainstreaming" heißt die Methode, die auf dem Umweg über Europa Eingang in die deutsche Politik gefunden hat. Dahinter steht ein Konzept, das nicht weniger will als den neuen Menschen. Das ist nicht neu, und die Methode, die dazu verhelfen soll, ist es auch nicht. Die Geschichte der Gender-Bewegung reicht zurück bis in die sechziger Jahre.

"Gender Mainstreaming" - Politische Geschlechtsumwandlung
F.A.Z. 20. Juni 2006 (Auszug)

Die Bundesregierung verfolgt derzeit mehrere Projekte von „Gleichstellung“ und „Gleichbehandlung“. Deshalb gibt es in der Union und den ihr nahestehenden Wählerschichten erhebliche Bewegung. Unionspolitiker in Bund und Ländern, auch zahlreiche Abgeordnete in der gemeinsamen Fraktion von CDU und CSU deuten die hinter beiden Projekten spürbare Bewegungsrichtung als unerklärliche und letztlich anonyme Strömung des Zeitgeistes.

Den Namen des erwähnten Verfahrens kennt kaum eine Frau in Deutschland, obwohl es angeblich ihren ureigensten Interessen dient: „Gender Mainstreaming“. Es ist schwer, diesen Begriff ins Deutsche zu übersetzen. Man findet in den zahlreichen Publikationen darüber keinen Versuch einer solchen Übersetzung, auch nicht auf der Homepage des Bundesfamilienministeriums. Es unterhält seit Oktober 2003 unter dem Dach des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Berliner Humboldt-Universität ein sogenanntes „GenderKompetenzZentrum“. Auch dieses bietet keine Übersetzung für „Gender Mainstreaming“. Die Unverständlichkeit ist also gewollt. „Politische Geschlechtsumwandlung“ wäre die treffendste Übersetzung. Aber das ist keine mehrheitsfähige Forderung.

„Gender Mainstreaming“: Der kleine Unterschied
Der Begriff „Gender“ stammt aus der Sexualpsychologie. Er entsprang dem Bemühen, sprachlich mit der Transsexualität umzugehen: mit der leidvollen Selbstwahrnehmung mancher Menschen, dem anderen Geschlecht anzugehören, in einem falschen Körper zu stecken. Daraus entwickelte sich die Vorstellung eines vom biologischen Geschlecht (im Englischen: sex) abgelösten emotionalen oder metaphysischen Geschlechts (gender). Diese Grundidee wurde von der Homosexuellenbewegung übernommen. Gender wurde zur Sammelbezeichnung für das „soziale Geschlecht“ weiterentwickelt, das den Menschen ihre „Zwangsheterosexualität“ zuweise. Geschlecht ist demnach sowohl eine ideologische Hypothese als auch eine gesellschaftspolitische Konstruktion. Die Theorie wurde hauptsächlich von Feministinnen erarbeitet und erweitert.

Der Zusammenhang von Feminismus und Lesbenbewegung wird öffentlich verbrämt, dabei ist er nachgerade zwingend. Denn während homosexuelle Männer auch ohne Frau und Kinder in der sogenannten „patriarchalischen“ Gesellschaft erfolgreich sein konnten, bot sich diese Möglichkeit homosexuellen Frauen kaum. Ihnen drohte die Abwertung als „alte Jungfer“; berufliche Bildung, Aufstieg und Anerkennung waren für sie erheblich schwerer zu verwirklichen als für den alleinstehenden Mann. Der Zusammenhang zwischen Frauen- und Lesbenbewegung, der in der Politik der großen Koalition als Gleichstellungs- und Gleichbehandlungspolitik aufscheint, ist also durchweg biographischer Natur.

Er kann aber nicht offenbart werden, da die Interessen von Lesben gerade in der bedeutsamen Frage von Ehe und Familie mit denen anderer Frauen keineswegs übereinstimmen. Schon in den siebziger Jahren zeigte sich, daß ein offen lesbischer Feminismus in der damaligen Frauenbewegung keine Durchschlagskraft gewinnen konnte, etwa am Beispiel der Zeitschrift „Courage“.

Auf der Internetseite des Familienministeriums wird das zuvor noch zurückhaltend dargebotene Gender Mainstreaming inzwischen prominenter präsentiert. Bei flüchtiger Lektüre gewinnt man den Eindruck, es gehe darum, Frauen wie Männern gleichermaßen zur Durchsetzung ihrer Wünsche zu verhelfen; bunte Bildchen wie aus Immobilienprospekten zeigen junge Fotomodelle mit glücklichen Zähnen. Forscht man ein wenig weiter, wird man damit vertraut gemacht, daß der Begriff „Gender“ sowohl „gesellschaftlich als auch sozial und kulturell geprägte Geschlechtsrollen“ bezeichne, die als „veränderbar“ charakterisiert werden.

Daß sie verändert werden sollen, schwingt mit, wird aber zunächst nicht gesagt. Der Sinn bleibt dunkel, denn die Reihung der Adjektive ist abstrus: „gesellschaftlich“ und „sozial“ bedeutet dasselbe, während „kulturell“ und „sozial“ nicht gegeneinander abgegrenzt werden kann. In einschlägigen Gender-Texten wird hier das Adjektiv „traditionell“ benutzt: gemeint sind also offenbar herkömmliche oder überkommene Vorstellungen vom Geschlecht.

Sodann erfährt man, daß vom Familienministerium aus das „Gender Mainstreaming“ als sogenannte „geschlechtersensible Sichtweise“ ressortübergreifend in die Arbeit der Bundesregierung „implementiert“, eingespeist, worden ist. Dabei ist das schon erwähnte „GenderKomepetenzZentrum“ behilflich. Doch auch dessen öffentliche Selbstdarstellung macht es nicht einfach, einen Begriff davon zu bekommen, was „Gender Mainstreaming“ eigentlich bedeuten soll, wie man es übersetzen könnte, wer diesen Begriff oder seine Theorie eigentlich erdacht hat. Erst wenn man tiefer hinabtaucht, stößt man auf Material zur feministischen Theorie und „aktuelle Erkenntnisse der Geschlechterforschung zum Beispiel zu Männlichkeit, Weiblichkeit und Intersexualität“.

Die bedeutendsten intellektuellen Leitfiguren dieser Forschung sind der 1984 an Aids-Folgen verstorbene französische Philosoph Michel Foucault (geboren 1926) sowie die in Berkeley lehrende Amerikanerin Judith Butler (1959). Foucaults Aneignung durch den Feminismus ist verschiedentlich bemerkt worden, in erster Linie handelt es sich dabei aber um die Übernahme der Körper- und Identitätstheorien eines homosexuellen Mannes durch homosexuelle Frauen. Judith Butler ist auch dabei maßgeblich, spätestens seit Beginn der neunziger Jahre hat sie sich als eine Meisterdenkerin des Gender-Begriffs und seiner Fortentwicklung in der „Queer-Theorie“ etabliert. Diese wird treffend als „inclusive umbrella label for all gendernauts and sexual outlaws, a cover-all term for lesbians, bisexuals, gays and transgendered people“ beschrieben: als ein gemeinsamer Schirm für alle „Gendernauten“ und sexuell Gesetzlosen, ein Dach für Lesben, Bisexuelle, Schwule und „Hinübergeschlechtliche“, wie „transgendered people“ in der Szene scherzhaft übersetzt wird - die Ausdrücke „Transvestit“ und „Transsexueller“ sind dort verpönt.

Und damit endlich ist man beim theoretischen Kern des „Gender“-Begriffs. Er meint nämlich keineswegs die Existenz sozialer Geschlechterrollen und deren Merkmale: also eine Banalität, an die feministische Klassikerinnen wie Betty Friedan noch anknüpften. Vielmehr behauptet „Gender“ in letzter Konsequenz, daß es biologisches Geschlecht nicht gebe. Die Einteilung der Neugeborenen in Jungen und Mädchen sei Willkür, ebensowohl könnte man sie auch nach ganz anderen Gesichtspunkten unterscheiden, etwa in Große und Kleine. Daher liege bereits in der Annahme der Existenz von Geschlecht eine letztlich gewalthafte Zuweisung von Identität: die „heterosexuelle Matrix“.

Diese eher philosophische Hypothese widerstreitet der ursprünglichsten Wahrnehmung und Empfindung der meisten Menschen, den Religionen und naturwissenschaftlicher Forschung. Schon ihre sprachliche Anwendung führt zu bizarren, in sich widersprüchlichen Ergebnissen. Wenn bei Luther „ein Weib empfängt und gebiert ein Knäblein“, so macht daraus Dorothea Erbele-Küster, die nach Gender-Maßgaben die Bibel in „gerechte Sprache“ übersetzt, eine Frau, die „Samen hervorbringt und einen männlichen Nachkommen gebiert“.

Zielstrebigkeit und Ignoranz
Derlei Elaborate und Ideen können dazu verleiten, die dahinterstehenden Personen mit ihren Bedürfnissen und Absichten nicht ernst zu nehmen. So wirken Verachtung und Verbrämung zusammen. Deshalb verschwinden die Ziele und Methoden des Gender Mainstreaming im ebenfalls mißachteten „Gedöns“ (Gerhard Schröder) der Frauen- und Familienpolitik hinter einer doppelten Nebelwand. Zielstrebigkeit auf der einen, Ignoranz auf der anderen Seite konstituieren eine „hidden agenda“. Aber was sind Ziele und Methoden? Das Ziel greift hoch hinaus: Es will nicht weniger als den neuen Menschen schaffen, und zwar durch die Zerstörung der „traditionellen Geschlechtsrollen“. Schon aus diesem Grunde muß das als Zwangsbegriff verneinte „Geschlecht“ durch „Gender“ ersetzt werden. Und möglichst schon in der Krippenerziehung soll mit der geistigen Geschlechtsumwandlung begonnen werden.

Gender Mainstreaming wird von der Spitze beliebiger Organisationen her als sogenanntes „Top-down“-Prinzip durchgesetzt. Es soll auf allen Ebenen bei allen Entscheidungen verwirklicht werden. Agenturen des Gender Mainstreaming schulen etwa Beamte in der Anwendung der Gender-Perspektive. „Damit gibt es“, wie Dr. Barbara Stiegler von der Friedrich-Ebert-Stiftung erläutert, „keine Person in einer Organisation, die sich diesem Prinzip nicht verpflichtet fühlen muß.“

Eine solche Organisation ist zum Beispiel die Bundesregierung. Sie hat sich unter Bundeskanzler Schröder auf das Gender Mainstreaming verpflichtet. Im Jahr 2000, mitten in ihrer ersten Wahlperiode, ersetzte die rot-grüne Regierung die „Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien“ durch eine vollständig neue. In deren erstem Kapitel „Allgemeines“ stehen nur zwei Paragraphen. Der erste bestimmt den Geltungsbereich, der zweite die „Gleichstellung von Frauen und Männern“ als „durchgängiges Leitprinzip“ nach der Methode des „Gender Mainstreaming“.

Weder in der umfangreichen Veröffentlichung des Kabinettsbeschlusses über die „Leitbilder“ der Bundesregierung zur Modernisierung von Staat und Verwaltung vom 1. Dezember 1999 noch in der Ankündigung der neuen Geschäftsordnung (federführend: Brigitte Zypries, damals Staatssekretärin im Innenministerium) war davon die Rede gewesen. Erst mit dem endgültigen Kabinettsbeschluß am 26. Juli 2000 bekundete die damalige Frauenministerin Christine Bergmann (SPD) öffentlich: „Ich freue mich, daß in der neuen Geschäftsordnung das ,Gender-Mainstreaming'-Prinzip verankert wurde.“ Vom Familienministerium war die Initiative ausgegangen. Der Aufsatz, den Brigitte Zypries der neuen Geschäftsordnung in der „Zeitschrift für Gesetzgebung“ widmete, weist dem Gender Mainstreaming nur nachrangige Bedeutung zu.

Im Koalitionsvertrag war es noch nicht einmal enthalten. Und in die Wahlprogramme von SPD und Grünen wurde es erst 2002, also nach seiner Einführung, aufgenommen. Eine durchgreifende politische Maxime, die dem bereits vorhandenen Gleichstellungsartikel 3 des Grundgesetzes eine andere Bedeutung unterschiebt, wurde ohne jede öffentliche Debatte eingeführt. Da es sich um die Geschäftsordnung der Regierung handelt, gab es auch keinen Parlamentsbeschluß. Erst seither taucht die Verpflichtung der Politik auf das Gender Mainstreaming in Parteiprogrammen - noch nicht in denen der Union - und Koalitionsverträgen auf: auch in dem der großen Koalition, also mit Zustimmung der Union, die mit dem Familienministerium seither zugleich die Schaltzentrale des Gender Mainstreaming übernommen hat.

Der Begriff wird also zunehmend öffentlich gemacht, meist aber als schlichte Gleichstellungspolitik verkauft - wenn nicht gar als Erweiterung der Gleichstellung zugunsten von Männern, beispielsweise im Strahlenschutz. In Wahrheit ist das Konzept eine Antwort des Feminismus der frühen neunziger Jahre auf die dort als weithin gescheitert wahrgenommene Gleichstellungspolitik durch Frauenbeauftragte, Quoten und sogenannte frauen- oder mädchenspezifische Maßnahmen wie etwa den von Alice Schwarzer und der „Emma“ propagierten „Girl's-Day“. Gender Mainstreaming soll aber diese Formen parteilicher Frauenpolitik nicht etwa abschaffen, sondern in eine „Doppelstrategie“ einschmelzen.

Eingang in die Politik fand das Gender Mainstreaming in Deutschland zunächst in den Gewerkschaften, die auch weiterhin bei seiner Implementation wie auch anderer feministischer Inhalte eine wichtige Rolle spielen. In der internationalen Politik gelang es als erstes, das Gender Mainstreaming mit Hilfe der Vereinten Nationen in der Entwicklungszusammenarbeit durchzusetzen - also wiederum in einem als randständig wahrgenommenen Bereich -, sodann, seit 1993, als Auflage bei der Vergabe von Mitteln des EU-Strukturfonds. Den wenn auch öffentlich nahezu unbeachteten Durchbruch erreichte das Gender Mainstreaming bei der von den Vereinten Nationen ausgerichteten Weltfrauenkonferenz in Peking 1995. Sie wurde von sogenannten NGOs, Nichtregierungsorganisationen, gestaltet. Der Begriff ist unsinnig, weil einerseits eigentlich nichtstaatliche Organisationen gemeint sind und weil solche Interessengruppen andererseits in vielen westlichen Ländern von der öffentlichen Hand finanziert werden. Auch die deutschen Frauenlobbys konnten für die Vorbereitung und Durchführung der Pekinger Konferenz auf beträchtliche Unterstützung des Familienministeriums zurückgreifen, das damals von der 29 Jahre alten thüringischen CDU-Politikerin Claudia Nolte geführt wurde. Sie hatte 1994 Angela Merkel als Ministerin abgelöst.

Die Pekinger Weltfrauenkonferenz verabschiedete neben ihrem umfangreichen Bericht auch eine sogenannte „Aktionsplattform“, in der das Gender Mainstreaming enthalten war (“an active and visible policy of mainstreaming a gender perspective in all policies and programmes“). Fast wäre das Projekt gescheitert, weil noch der Entwurf auch den Schutz der „sexuellen Orientierung“ verlangte, also der (weiblichen) Homosexualität - hierfür war die Zustimmung des Vatikans und der meisten muslimischen sowie der südamerikanischen Länder nicht zu erlangen. Daß schließlich die Annahme des Berichts in der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 8. Dezember 1995 (Resolution 50/42) zustande kam, wurde auch mit dem Argument begründet, daß die sogenannte Aktionsplattform nur Empfehlungscharakter und keine völkerrechtlich bindende Wirkung entfalte - also mit ihrer Unverbindlichkeit.

Doch mit dem entgegengesetzten Argument, der Verbindlichkeit der Zustimmung zu dieser Resolution, wurde das Gender Mainstreaming umgehend in die Politik der Europäischen Union eingeführt. Bereits am 22. Dezember 1995 beschloß der EU-Ministerrat das „Mainstreaming“ in einem Aktionsprogamm, eine „Kommissarsgruppe zur Chancengleichheit“ wurde eingerichtet. Im darauffolgenden Februar erging eine Mitteilung der EU-Kommission über das „Mainstreaming“ unter der „gender perspective“. Im Amsterdamer Vertrag, praktisch einer Neugründung der Union, wurde das Prinzip in Artikel 3 Absatz 2 niedergelegt (“bei allen ihren Tätigkeiten“), zugleich wurde die EU in Artikel 12 ermächtigt, Diskriminierungen aufgrund der „sexuellen Orientierung“ zu bekämpfen. Auch hier gingen also Gleichstellungs- und Gleichbehandlungspolitik wieder Hand in Hand.

Vorangetrieben wurde diese Politik nicht zuletzt von der heute 52 Jahre alten sozialdemokratischen Europa-Abgeordneten „Lissy“ Gröner aus Langenfeld in Bayern. Frau Gröner ist seit 1989 im Europaparlament. Sie nahm als seine Berichterstatterin an der Weltfrauenkonferenz in Peking teil. Sie ist Mitglied des Gleichstellungsausschusses und - in diesem Zusammenhang kaum weniger bedeutsam - stellvertretendes Mitglied des Haushaltsausschusses, sodann der interfraktionellen Gruppen für „Gay and Lesbian Rights“ und „Reproduktive Gesundheit“ sowie der Deutsch-Griechischen Gesellschaft. Frau Gröner koordiniert die Frauenpolitik der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, sie ist Ko-Berichterstatterin für das im Aufbau befindliche europäische „Genderinstitut“. Sie hat zwei erwachsene Kinder und ist geschieden. Sie lebt, wie es auf ihrer Homepage heißt, „in Lebensgemeinschaft“, ihr Wikipedia-Eintrag gibt an, daß sie seit 2005 mit einer Frau verheiratet sei.

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